Montag, 25. Oktober 2010
Cavalli, cavalli!
cuenikon, 17:25h
Während drinnen die Zentralheizung das Thermometer in ungeahnte Höhen steigen lässt, werden wir heute mit Dauerregen verwöhnt, alles ist grau. "Aargauer Wetter", denke ich verstimmt und etwas böse, "muss das denn sein!"
Ja, es musste sein. Denn wann sonst könnten dann die Italienerinnen ihre schönen Stiefel, die sie übrigens über die Hosen streifen, anziehen?
Wer jetzt unter den prachtvollen Säulengängen Pinerolos wandelt könnte meinen, die Reitschule mache geschlossen einen Klassenausflug. Hochgeschlossene Reitstiefel traben neben kurzen Indianerstiefelchen mit allen möglichen Fransen und Pailletten, inklusive Ohrringen und Fingernägeln.
Aber nicht einmal diese Farbenpracht kann dem Nebel heute etwas anhaben, und die Piemonteser schimpfen tüchtig, denn schliesslich weiss man, woher dieses Uebel kommt: aus der Nebel-Hochburg Milano. "Die brauchen zum Ausgehen immer ein Brotmesser", meint der Kioskverkäufer zu einer Kundin, "wenn sie den Nebel nicht verschneiden, kommen sie gar nicht nach Hause!" Ich lache, denn am Schluss gehen alle Diskussionen entweder um den Nebel oder zur Frage, wer denn nun die schöne Tradition der "Aperitivi" erfunden hat, die beide Städte für sich beanspruchen.
In der Bar an der Espressotheke läuft natürlich der Fernseher, ein paar ältere Semester sind schon beim Glas Rotwein und parlieren. Der freundliche Umgangston wechselt, als am Fernsehen plötzlich ein geliftetes Grinsen erscheint. "Nicht schon wieder", denke ich resigniert..
Da kommt Bewegung in die ansonsten ganz friedliche Runde.
"Dieser Scharlatan, dieser elende...., dieser..." beginnt einer der drei Herren auszurufen und kann sich fast nicht bremsen. Die anderen versuchen ihn zu beruhigen, es will ihnen aber nicht ganz gelingen.
Der aufgebrachte alte Herr bringt schliesslich nur noch heraus: "Besser einen kreuchenden Wurm zeigen als diesen..."
"Carlo, komm, wir gehen" beendet einer der drei den Wutausbruch. Der Barista ist von der Schimpftirade auf den Premierminister so angetan, dass er für den Wein partout nichts haben will.
Als ich aus der Bar trete, atme ich tief ein. Trotz Nebel, irgendwie ist mir gerade irgendwie leichter zumute.
Es leben die Schlangenbeschwörer!
Ja, es musste sein. Denn wann sonst könnten dann die Italienerinnen ihre schönen Stiefel, die sie übrigens über die Hosen streifen, anziehen?
Wer jetzt unter den prachtvollen Säulengängen Pinerolos wandelt könnte meinen, die Reitschule mache geschlossen einen Klassenausflug. Hochgeschlossene Reitstiefel traben neben kurzen Indianerstiefelchen mit allen möglichen Fransen und Pailletten, inklusive Ohrringen und Fingernägeln.
Aber nicht einmal diese Farbenpracht kann dem Nebel heute etwas anhaben, und die Piemonteser schimpfen tüchtig, denn schliesslich weiss man, woher dieses Uebel kommt: aus der Nebel-Hochburg Milano. "Die brauchen zum Ausgehen immer ein Brotmesser", meint der Kioskverkäufer zu einer Kundin, "wenn sie den Nebel nicht verschneiden, kommen sie gar nicht nach Hause!" Ich lache, denn am Schluss gehen alle Diskussionen entweder um den Nebel oder zur Frage, wer denn nun die schöne Tradition der "Aperitivi" erfunden hat, die beide Städte für sich beanspruchen.
In der Bar an der Espressotheke läuft natürlich der Fernseher, ein paar ältere Semester sind schon beim Glas Rotwein und parlieren. Der freundliche Umgangston wechselt, als am Fernsehen plötzlich ein geliftetes Grinsen erscheint. "Nicht schon wieder", denke ich resigniert..
Da kommt Bewegung in die ansonsten ganz friedliche Runde.
"Dieser Scharlatan, dieser elende...., dieser..." beginnt einer der drei Herren auszurufen und kann sich fast nicht bremsen. Die anderen versuchen ihn zu beruhigen, es will ihnen aber nicht ganz gelingen.
Der aufgebrachte alte Herr bringt schliesslich nur noch heraus: "Besser einen kreuchenden Wurm zeigen als diesen..."
"Carlo, komm, wir gehen" beendet einer der drei den Wutausbruch. Der Barista ist von der Schimpftirade auf den Premierminister so angetan, dass er für den Wein partout nichts haben will.
Als ich aus der Bar trete, atme ich tief ein. Trotz Nebel, irgendwie ist mir gerade irgendwie leichter zumute.
Es leben die Schlangenbeschwörer!
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