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Montag, 1. Februar 2010
Diebstahl- made in Svizzera
cuenikon, 11:03h
Am letzten Samstag hatte ich ein Erlebnis der etwas anderen Art.. es geschah auf dem Markt!
Auf Etienne's Speiseplan stand heute Fisch- also ging ich, wie jedes Mal, zu 'meinem' Fischhaendler, um ein bisschen Lachs und Nasello zu erstehen.
Zufaellig steht auch eine Englaenderin vor dem Stand, und wir beginnen ueber Waehrungen zu sprechen. Natuerlich lobt die Englaenderin die Sterling und Pound, weil in England keine so extremen Preissteigerungen vorkamen, wie im (T)Euro-Land.
Um auch etwas zu sagen, meine ich: "ja, auch die Schweizer z.B. haben nicht den Euro, sondern den Franken".
Darauf wendet sich der Fischhaendler, der ansonsten ein ganz freundlicher Kerl ist, mir zu und sagt voll Inbrunst: "Gli Svizzeri! Das sind doch Diebe, die das Stehlen in der Verfassung festgeschrieben haben!"
Fuer einmal bin ich fast um eine Antwort verlegen und bringe den Mund fuer eine Weile nicht zu. Dann sage ich noch so " Diebe gibt es ueberall", weiss aber ansonsten nicht, was ich gescheites darauf antworten koennte oder sollte.
Nachdem der erste Schock etwas verdaut ist, komme ich etwas ins Gruebeln. Die Haltung gegenueber Schweizern hat sich in den letzten 2 Jahren, in denen ich hier war, doch ziemlich veraendert.
Als ich hier ankam, hatten die Italiener schon fast ein ehrfuerchtiges Bild von einer idealen Schweiz, vielleicht ein bisschen langweilig, aber korrekt, die Demokratie, das schoene Land, kurz gesagt- ganz einfach ein Vorbild.
Oft wurde ich z.B. gefragt: "Warum um Gottes Willen kommst Du nach Italien?"
Aber nun hat sich das ganze gewandelt, scheint mir. Fuer die Italiener (und, so wie ich die Zeitungen verfolge) auch fuer die anderen Europaer, beginnt das positive Schweiz-Bild zu broeckeln. Bankgeheimnis, UBS u.a. haben Wirkung gezeigt, leider.
Und ich? -Dem eigenen Land entkommt man nicht, man traegt es mit sich, wenn man auswandert.
Auf Etienne's Speiseplan stand heute Fisch- also ging ich, wie jedes Mal, zu 'meinem' Fischhaendler, um ein bisschen Lachs und Nasello zu erstehen.
Zufaellig steht auch eine Englaenderin vor dem Stand, und wir beginnen ueber Waehrungen zu sprechen. Natuerlich lobt die Englaenderin die Sterling und Pound, weil in England keine so extremen Preissteigerungen vorkamen, wie im (T)Euro-Land.
Um auch etwas zu sagen, meine ich: "ja, auch die Schweizer z.B. haben nicht den Euro, sondern den Franken".
Darauf wendet sich der Fischhaendler, der ansonsten ein ganz freundlicher Kerl ist, mir zu und sagt voll Inbrunst: "Gli Svizzeri! Das sind doch Diebe, die das Stehlen in der Verfassung festgeschrieben haben!"
Fuer einmal bin ich fast um eine Antwort verlegen und bringe den Mund fuer eine Weile nicht zu. Dann sage ich noch so " Diebe gibt es ueberall", weiss aber ansonsten nicht, was ich gescheites darauf antworten koennte oder sollte.
Nachdem der erste Schock etwas verdaut ist, komme ich etwas ins Gruebeln. Die Haltung gegenueber Schweizern hat sich in den letzten 2 Jahren, in denen ich hier war, doch ziemlich veraendert.
Als ich hier ankam, hatten die Italiener schon fast ein ehrfuerchtiges Bild von einer idealen Schweiz, vielleicht ein bisschen langweilig, aber korrekt, die Demokratie, das schoene Land, kurz gesagt- ganz einfach ein Vorbild.
Oft wurde ich z.B. gefragt: "Warum um Gottes Willen kommst Du nach Italien?"
Aber nun hat sich das ganze gewandelt, scheint mir. Fuer die Italiener (und, so wie ich die Zeitungen verfolge) auch fuer die anderen Europaer, beginnt das positive Schweiz-Bild zu broeckeln. Bankgeheimnis, UBS u.a. haben Wirkung gezeigt, leider.
Und ich? -Dem eigenen Land entkommt man nicht, man traegt es mit sich, wenn man auswandert.
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Donnerstag, 28. Januar 2010
Poesie im Supermarkt
cuenikon, 11:50h
Dienstag, 3. November 2009

Immer wieder stösst man auf Dinge, die man nicht gewöhnt ist. Aber meistens passiert das nicht vor dem von Abgasen fast schwarzen Kolosseum, oder der sich in die Höhe wuchtenden Mole in Turin.
Oft geschieht mir das an ganz banalen Orten, zum Beispiel im Supermarkt. Gab es bei Coop oder Migros maximal 2 verschiedene Sorten Olivenöl, stehe ich auf einmal staunend vor einem 2 Kilometer langem Regal mit ca. (ich sage ca.!) 100 verschiedenen Flaschen! Nachdem sich mein erstes Staunen etwas gelegt hatte, juckte es mich doch. Ich ging auf die Suche, und - genau! Gerade mal 2 Flaschen Sonnenblumen- und Pinienöl.
Das ist lustig. Als ob man sich auf der anderen Seite der Erdhalbkugel befindet, wie die Australier, und man sieht alles auf dem Kopf, alles verkehrt- nur, dass der Abfluss im Klo hier nicht nach links läuft und man fantastischen Kaffee bekommt, und das in allen möglichen Variationen: caffè, caffè latte, caffè macchiato, marochino, cappuccino, biccerìn......... fast schon ein Gedicht, man müsste es nur etwas gekonnt vortragen, und am Ende kommt Mastro Lorenzo und sagt: Aber ich habe doch gar nichts bestellt!
Kaffee, Kaffee, Kaffee..... und der Duft verflüchtigt sich im ersten Blogeintrag und versteckt sich im Ölregal des Supermarkts. Va’ be’!

Immer wieder stösst man auf Dinge, die man nicht gewöhnt ist. Aber meistens passiert das nicht vor dem von Abgasen fast schwarzen Kolosseum, oder der sich in die Höhe wuchtenden Mole in Turin.
Oft geschieht mir das an ganz banalen Orten, zum Beispiel im Supermarkt. Gab es bei Coop oder Migros maximal 2 verschiedene Sorten Olivenöl, stehe ich auf einmal staunend vor einem 2 Kilometer langem Regal mit ca. (ich sage ca.!) 100 verschiedenen Flaschen! Nachdem sich mein erstes Staunen etwas gelegt hatte, juckte es mich doch. Ich ging auf die Suche, und - genau! Gerade mal 2 Flaschen Sonnenblumen- und Pinienöl.
Das ist lustig. Als ob man sich auf der anderen Seite der Erdhalbkugel befindet, wie die Australier, und man sieht alles auf dem Kopf, alles verkehrt- nur, dass der Abfluss im Klo hier nicht nach links läuft und man fantastischen Kaffee bekommt, und das in allen möglichen Variationen: caffè, caffè latte, caffè macchiato, marochino, cappuccino, biccerìn......... fast schon ein Gedicht, man müsste es nur etwas gekonnt vortragen, und am Ende kommt Mastro Lorenzo und sagt: Aber ich habe doch gar nichts bestellt!
Kaffee, Kaffee, Kaffee..... und der Duft verflüchtigt sich im ersten Blogeintrag und versteckt sich im Ölregal des Supermarkts. Va’ be’!
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